In den letzten Jahren hat sich die Kategorie GRAVEL zu dem grössten Trend der Fahrradbranche entwickelt. Marken und Verbraucher haben das Potenzial breiterer Reifen und dem Adventure Gedanken entdeckt. Auch die Nutzung von Gravelrädern mit schmalen Reifen geht bestens und ist nicht soweit entfernt von einem Rennrad mit Scheibenbremsen. Auch können Laufräder kreuz und quer ausgetauscht werden. Diese Kreuzkompatibilität ist ein überzeugendes Verkaufsargument für Fahrer, die nach einem neuen Fahrrad suchen, um den eigenen Fuhrpark zu erweitern. Man muss nicht lange zurückdenken, um sich daran zu erinnern, dass es einmal einen anderen Fahrradtyp gab, der auf die gleiche Weise gesehen wurde. Bevor es die Schotterkategorie gab, füllten Cyclocross-Bikes eine ähnliche Nische, und als sich „Gravel“ als eigenständige Kategorie herausstellte, dachten viele, dass Gravelräder unter einem anderen Namen dasselbe waren, was von der Industrie geschickt als Mittel entwickelt wurde um den Verkauf zu steigern. Obwohl es sicherlich Ähnlichkeiten zwischen Gravel- und Cyclocross-Rädern gibt, ist es reduzierend zu sagen, dass sie dasselbe sind. Schauen wir uns die beiden genauer an - wo sie zusammenpassen und wo sie auseinander gehen. Cyclocross (CX) vs Gravel Am besten vergleicht man unmittelbar jeweils ein Rad der jeweiligen Kategorie des gleichen Herstellers mit gleicher Schaltung, Laufrädern und Reifen. Cyclocross Räder sind grundsätzlich durch die UCI im Design eingeschränkt. Gravelräder unterliegen dieser Einschränkungen nicht. Dadurch sind die Unterschiede der unterschiedlichen Hersteller deutlich grösser als bei Cyclocross Rädern. Technische Unterschiede: Cyclocross Räder haben selten mehr als die üblichen Ösen zur Montage von zusätzlichen Taschen, Flaschenhalter, Licht, Schutzbleche oder Gepäckträger. Die Übersetzung ist meistens optimiert auf ein Rundstreckenrennen und oft mit einer relativ bescheidenen Gesamtübersetzung. Gravelräder gibt auch oft aus Stahl und Titan, neben Alu und Carbon. Auch sieht man manchmal Varianten mit Federgabel, absenkbarer Sattelstütze oder eine gefederte Sattelstütze. Die deutlich grössere Reifenfreiheit beim Gravelrad (mit bis zu 55mm) gegenüber einem Cyclocrossrad ist ein grosser Unterschied (bis rund 38mm). Immer öfters sieht man aber auch Gravelrädern auf 650b (27,5 Zoll) Laufrädern mit einer 2 Zoll Bereifung. 650b Laufräder haben einen kleineren Durchmesser und erlauben dadurch die Nutzung von voluminöseren Reifen. Die Tretlagerhöhe und damit der Radstand ist aber vergleichbar und damit ist auch das Fahrverhalten sehr ähnlich. Um den Ansprüchen beim Gravelbikes im bergigen Gelände und den Bergen zu genügen, kommen die Räder oft mit einer 1x oder 2-fach Schaltung mit einer deutlich größerer Gesamtübersetzung. 1x Fach Gruppen bieten weniger Komplexizität, ein etwas geringeres Gewicht aufgrund des Fehlens eines Umwerfers und eines Ritzels, weniger überschneidende Gänge und Kette fällt seltener ab, dank der Verwendung von den neuen Kettenblättern und gedämpften Schaltwerken. 2x Fach Gruppen können eine größere Gangverteilung mit kleineren Sprüngen dazwischen bieten, wodurch es einfacher wird, genau den richtigen Gang für eine gewünschte Trittfrequenz zu finden. Gravel Bikes sind zusätzlich oft optimiert auf die Vermeidung von Vibrationen für eine möglichst ermüdungsfreiere längere Ausfahrt. Sieht man diese ganzen Punkte, steckt in der Entwicklung von Gravelbikes deutlich mehr Potenzial. Geometrie Das Tretlager bei CX Räder ist deutlich Höhe, und liegt oft bei rund 60mm. Steuerrohrwinkel oft steiler und das Oberrohr und Steuerrohr kürzer um möglichst agil um die Kurven zu kommen bzw mehr Freiheit unter dem Kettenblatt zu haben. Die meisten CX Räder ähneln sich dahingehend. Gravel Räder sind da deutlich diverser. Man findet auf dem Markt Ausführung in beiden Extremis. Die grosse Masse der Gravelrädern tendiert eher zu einem längerem Oberrohr und Steuerrohr. Sitzrohrwinkel wie auch Steuerrohrwinkel ist meistens flacher um auch mehr Fussfreiheit zu generieren und aufrechter und entspannter zu sitzen. Zusammenfassung: Trotz ziemlich offensichtlicher Ähnlichkeiten auf oberflächlicher Ebene gibt es große Unterschiede zwischen Cyclocross- und Schotterrädern. In beiden Kategorien treten mit Sicherheit Geometrieunterschiede, Abweichungen im Reifenabstand und unterschiedliche Tragfähigkeit auf. Einige dieser Faktoren können bestimmen, wie gut das Fahrrad für Ihre Ambitionen geeignet ist - andere sind keine Faktoren. Breitreifen-Drop-Bar-Bikes verwischen unweigerlich einige Linien. Wir haben das Glück, in einer Zeit zu leben, in der die Branche Schritte unternimmt, um Platz für eine andere Art des Fahrens außerhalb ihrer Komfortzone für Straßen- / CX-Rennen zu finden, und in der die Fahrer über Ausrüstung verfügen, die dieser veränderten Einstellung gerecht wird.