Der richtige Luftdruck / Reifendruck im Strassen- und Triathlonradsport Die Wahl des richtigen Luftdrucks im Triathlon- und Strassenradsport kann über Sieg und Niederlage entscheiden, weshalb man sich ein bisschen eingehender damit beschäftigen sollte. Erfahrungsgemäss fahren sehr viele Radfahrer mit dem falschen Luftdruck. Viele Sportler fahren mit deutlich zu tiefem Luftdruck und bei einigen hält sich das Gerücht hartnäckig, dass ein möglichst hoher Luftdruck von Vorteil sei. Deshalb zählen wir an dieser Stelle einmal die Vor- und Nachteile von verschiedenen Luftdrücken auf: Die meisten Hersteller geben für ihre Strassenreifen (wie z.B. die von uns verwendeten Conti GP 4000) einen Luftdruck von 7-8 bar an. Hält man sich an diesen, so macht man sicher nicht viel falsch. Eine Anpassung, je nach Wetter, Strassenzustand und Gelände kann jedoch von Vorteil sein. Vorteil von tiefem Luftdruck (bei Strassenreifen z.B. 5-6 bar) - guter Komfort. Wenig Luftdruck wirkt ein bisschen wie eine Federgabel. Auf schlechten Strassen ist dies von Vorteil. - mehr Traktion/Grip. Bei schlechtem Wetter und rutschigen Verhältnissen hat man wegen dem tiefen Luftdruck eine grössere Auflagefläche auf der Strasse und somit mehr Grip. Nachteile - bei sehr tiefen Drücken von weniger als 4 bar besteht die Gefahr eines Durchschlags, wenn z.B. über einen Trottoirrand fährt. - schlechtere Rolleigenschaften, höherer Rollwiderstand. - höherer Verschleiss, es können sich Risse im Reifen bilden. Vorteil von hohem Luftdruck (mehr als 8 bar, bei Collée/Schlachreifen auch mehr als 10 bar) - sehr niedriger Rollwiderstand. Wobei dieser über 9 bar nur noch marginal kleiner wird. - geringer Verschleiss, höhere Pannensicherheit. Nachteil - wenig Komfort. Über 10 bar, teilweise schon fast unerträglich. Als Triathlet, welcher z.B. 180km in Zeitfahrposition fahren muss, ist u.U. ein tieferer Luftdruck auf lange Sicht besser, da Schläge einen ebenfalls ermüden und zu Schmerzen in Händen oder Rücken führen können. - weniger Grip/Traktion in Kurven. - Fahrrad neigt bei schlechten Strassen (z.B. Kopfsteinpflaster) zum Springen, was sehr unangenehm ist. Generell empfehlen wir, sich grob an die von den Herstellern empfohlenen Drücke zu halten. Jedoch empfiehlt es sich sportlichen und versierten Fahrern eher etwas mehr Luftdruck zu verwenden. Dort darf es durchaus 8-9 bar sein. Für ein Zeitfahren ohne schwierige Kurven und schlechte Strassenverhältnisse dürfen es bei Schlauchreifen auch 10 bar oder mehr sein. Wer es eher komfortabel mag, oder bei schlechten Witterungen unterwegs ist, sollte eher 6-7 bar aufpumpen. Ein guter Tipp ist auch, beim Hinterrad etwa 0.5 bar mehr zu pumpen als vorne. Dadurch hat man vorne etwas mehr Grip als hinten. Bei schnellen Kurvenfahrten ist dies von Vorteil, denn ein rutschendes Hinterrad ist einfacher zu kontrollieren, als ein rutschendes Vorderrad, welches in den meisten Fällen zum Sturz führt. Wir empfehlen für zuhause oder auch im Auto unterwegs eine ordentliche Standpumpe wie den Rennkompressor von SKS.