Zur Währungsproblematik schweizer Fahrradhersteller Wer im Zusammenhang mit der Schweiz finanzielle Probleme ausmacht, dürfte ohne weitere Erläuterungen in die Welt der Fabeln und Märchen eingeordnet werden. Tatsächlich aber hat die Schweiz mit dem starken Franken und der zuletzt erfolgten Abwertung des Euro größere Probleme als angenommen. Gerade im Konsumgüterverkehr und Einzelhandel kommt es zu Verschiebungen, die gegebenenfalls strukturelle Marktänderungen verursachen können. Dies sei am Beispiel des schweizer Velomarktes kurz dargestellt. Gerade in den Grenzregionen weichen die schweizer Kunden zum Zwecke der Ersparnis gerne auf die Euroländer, vorzugsweise Österreich und Deutschland, aus. Dieses Phänomen hat auch vor dem schweizer Velomarkt nicht haltgemacht. Es ist angesichts der Preisdifferenz, z.B. anhand des konkreten Beispieles eines Raleigh-E-Bikes Dunlop 40, auch kein Wunder; kostet das E - Bike in Deutschland durchschnittlich ca. 2700 .- €, umgerechnet ca. 3350 .- CHF, kosten solche Bikes in der Schweiz ca. 3700 .- CHF. Wie kann der schweizer Velomarkt darauf reagieren und insbesondere dafür sorgen, daß die Kundenbindung in der Schweiz verstärkt wird? Hierauf geben namhafte schweizer Velohersteller teilweise revolutionäre Antworten : So hat sich die Firma MTB CYCLETECH ganz dem eigenen Stil und unverwechselbarer Funktionalität seiner Bikes verschrieben. Die Firma MTB CYCLETECH bietet Bikes an, die nicht aggressiver Produktgestaltung und neuen Trends auf dem Markt hinterherhecheln, sondern für Wertstabilität, Tradition und Verläßlichkeit stehen. Qualität steht im Vordergrund. Der Kunde wird quasi mit "entschleunigt" und bezahlt gerne vor Ort in der Schweiz Preise für hohe Qualität und Wertschöpfung, als den kurzen Gewinn durch den Kauf eines Bikes auf den Massenmärkten der Euroländer zu suchen. Bei HILITE Bikes sind alle Velos Swiss Custom-made. Das heisst das nicht irgendwo in der Welt zusammengebaut wird, sondern in Basel. Dadurch kann jedes Velo auf die Bedürfnisse und Wünsche exakt eingestellt und konfiguriert werden. Ebenso können fast alle Bikes kostenlos über eine längere Probefahrt „im Feld“ getestet werden und es wird sich Zeit für die Kundschaft bis jedes Detail zu Ihren Bedürfnissen passt. Oft kommen da schnell 3-5 Stunden zusammen und das macht das HILITE-Team gerne, weil Ihre Leidenschaft. Dafür steht HILITE mit Ihrem Namen. Die Firma Stromer wiederum baut mit ihrer Partnerfirma, der Firma Thömus, Velos und E-Bikes nach neuestem, technischem Standard. Hier herrscht der Ansatzpunkt vor, den heimischen Kunden durch ein hohes Maß an technischem Fortschritt und know-how zu binden. Man hat auf diese Weise den Ruf eines der fortschrittlichsten Hersteller bereits erworben, denn gerade im Jahre 2011 hat Stromer mehrere Awards der Fachpresse und auch des Fachhandels gewonnen, zuletzt den bedeutenden BrandNew Award auf der Fachmesse "Euro Bike" in München. Auch dies ist sicherlich ein Faktor, welcher den fortschrittsliebenden Kunden höhere Preise, unabhängig von wirtschaftlichem Kalkül heraus, zahlen läßt. Thömus wiederum setzt neben der Qualität des Produktes zu Zwecken der Kundenbindung auf ein breitgefächertes Event-, Service-, und Schulungspaket. Mit dem Erwerb eines Velo der Marke Thömus kauft man die Eintrittskarte in ein großvolumiges Portfolio verschiedenster Kundenserviceleistungen. Der geneigte Kunde kann Seminare zur Nutzung, Reparatur und Wartung besuchen, hat Vorzüge bei ausgesuchten Sportveranstaltungen etc.. Preise und Marktproblematik hin oder her, die Ansätze der Herstellerfirmen, sei es MTB CYCLETECH, Stromer oder Thömus, haben eines gemeinsam : Weg von der rein wirtschaftlichen, nüchternen Betrachtungsweise, hin zur emotionellen Kundenbindung, die über kurzlebigen und hektischen Marktbewegungen steht. Vielleicht läßt sich so für den schweizer Velomarkt auch die derzeitige Kundenwanderung in die Billigländer der Eurozone abmildern. Zumindest brechen altgediente Marktsysteme ohne Kundenorientierung zusammen. Innovative Produkt- und Serviceideen, die die schweizer Fahrradhersteller von den übrigen europäischen Herstellern unterscheiden, zusammen mit der sinnvollen Nutzung der Möglichkeiten des Internets und eigener Webpräsentationen können für eine nie dagewesene Qualität und Auswahl sorgen. Denn merke : "Sparen ist nicht alles!", oder anders formuliert, "Was nichts kostet, taugt auch nichts!"