Als Einsteiger oder Anfänger stellt man sich beim MTB/Bike-Kauf viele Fragen. Besonders sinnvoll ist, wenn man sich vor dem Gang zum Fachhändler (natürlich am besten zu uns :-) ) bereits einige Gedanken gemacht hat. Für uns ist es immer einfacher, wenn der Kunde/die Kundin bereits weiss, was er oder sie will. So kann man zielgerichtet beraten und Sie kommen schneller zu Ihrem passenden Wunschbike. Zuerst machen Sie am besten einen Kassensturz, damit Sie wissen was ihr Budget ist: Ab etwa CHF 1500.- kriegt man bereits ein sehr gut ausgestattes und vernünftiges Bike. Viel wichtiger ist aber die Frage, was Ihr zukünftiges Einsatzgebiet sein wird. Fahren Sie am liebsten - Freeride/Downhill? - Touren? - Enduro? - Rennen? a) Als richtiger Freerider möchten Sie vor allem bergab fahren. Schwierige Passagen und Sprünge machen Ihnen Spass und Sie fühlen sich auf dem Bike sehr sicher. Bergauf fahren Sie lieber mit der Gondel, als auf dem Bike. b) Sie sind Tourenfahrer und möchten am liebsten lange Wochenendtouren machen, oder vielleicht Mal eine kurze Feierabendrunde. Schwierigen, technischen Passagen gehen Sie eher aus dem Weg und fahren lieber auf Schotter oder Waldstrassen. Sie mögen es generell eher gemütlich, und legen keinen Wert auf neue Bestzeiten. Deshalb ist auch die Sitzposition auf Komfort ausgelegt. c) Sie sind Enduro-Biker und mögen Action und Adrenalin, herausfordernde Trails und schnelle Abfahrten sind genau Ihr Ding. Da sie auch sehr gern längere Ausfahrten unternehmen, ist die Sitzposition wie beim Tourenfahrer eher gemütlich. Sie mögen es, wenn es Steine, Wurzeln und andere Hindernisse hat, denn hier können Sie Ihr technisches Können ausspielen. Das Bike unterstützt Sie dabei mit viel Federweg und gutem, einfachem Handling. d) Der Race-Biker: Ihnen ist die Performance und Geschwindigkeit am wichtigsten. Sie möchten möglichst schnell sein, ob am Hausberg oder bei einem richtigen Wettkampf. Hier zählt jedes Gramm und jedes Teil an ihrem Fahrrad dient dazu, sie noch schneller zu machen. Wichtig: Für Frauen gibt es oft spezielle Lady-Bikes. Wir führen so etwas nicht im Sortiment, da kleineren Rahmen genauso gut angepasst werden können. Mittels unserer erhobenen Messdaten und der Software kann JEDES Bike individuell an den Kunden/die Kundin angepasst werden. Gerade kleinere Frauen benötigen oft kürzere Vorbauten, Kurbeln (z.B. 165mm) und weniger breite Lenker. Da jeder Kunde/jede Kundin bei uns ausgemessen wird, stellt dies überhaupt kein Problem dar. MTB-Typen a) Hardtail/ Racebike: Dieses Bike ist leicht, wendig und schnell. Durch den fehlenden Dämpfer am Hinterrad allerdings auch weniger komfortabel als ein Fully. Der Verzicht auf den Dämpfer macht das Bike allerdings pflegeleicht und verhältnismässig günstig. Die meisten Rennfahrer fahren im Cross Country-Wettkampf ein Hardtail. Ein Hardtail eignet sich in der Regel nicht für schwierige technische Passagen, da Traktion und Grip nicht so gut sind wie bei einem Fully. Dafür ist man sonst entsprechend schneller da das Bike leichter und steifer ist, und es kein Nachwippen des Dämpfers gibt. Scheibenbremsen sind zu empfehlen, jedoch nicht unbedingt zwingend. Gute V-Brakes bringen fast genauso gute Verzögerungswerte Eine Untergruppe bilden hier die 29er Hardtails, welche 29" grosse Laufräder haben. Sie sind einfacher zu fahren und rollen aufgrund der grösseren Räderauch etwas besser, besonders über Löcher, Wurzeln und andere Unebenheiten. Wir sind von diesem Trend überzeugt und haben selbstverständlich auch Twentyniner im Sortiment. b) Marathon oder Race-Fully Ein leichtes Race-Fully ist das Richtige für Sie, wenn Sie gerne auch länger und vielleicht sogar wettkampfmässig auf schwierigem Untergrund unterwegs sind. Der Federweg ist eher kurz (80-100mm) und die Federung straff. Für schwierige Sprünge ist also eher nicht geeignet. Die Reifenbreite ist eher gering (2-2.25") und die Sitzposition aerodynamisch günstig und weit nach vorne gebeugt. Scheibenbremsen sind hier - wie an jedem Bike welches in Rennen eingesetzt wird - pflicht. c) Touren- oder Allmountainbike/-Fully Im Gegensatz zum Marathon oder Race-Fully ist hier der Federweg mit rund 140mm länger und der Komfort grösser. Dieses Bike eignet sich für praktisch jedes Gelände, am besten jedoch wenn es richtig grob zur Sache geht. Dank der komfortableren Sitzposition und dem längeren Federweg, welcher mehr Fehler verzeiht, eignet sich dieser Biketyp besonders gut für Anfänger/innen und Einsteiger/innen. Die Reifen sollten ebenfalls etwas breiter gewählt werden, damit man etwas mehr Traktion und Grip hat (mehr als 2.25"). Das Gewicht spielt bei diesen Bikes eine untergeordnete Rolle, deshalb darf ein solches Bike auch 12,5-13,5 kg wiegen. d) Endurobike Dieser Bike-Typ fühlt sich bei Abfahrten noch wohler, als alle bisher aufgeführten Räder. Mit einem Endurobike kann man zwar noch relativ passabel klettern, richtig schnell ist es dort allerdings nicht. Dafür ist der Rahmen robuster, der Federweg länger (min. 160mm), und der Komfort noch grösser. Dieses Bike steckt alles weg, selbst grobe Felsblöcke und gefährlichste Wurzeln. Damit man in Abfahrten am Limit nicht in Schwierigkeiten kommt, sollte auch unbedingt darauf geachtet werden, dass besonders stabile Laufräder, am besten mit 32 Speichen, verbaut werden, und auch die Scheibenbremsen entsprechend dimensioniert sind. Wir empfehlen min. 180er Scheiben, vorne wenn möglich sogar welche mit 203mm Durchmesser. e) Freeridebike Wenn Sie ein Action- und Adrenalin-Junkie sind, dann führt kein Weg an einem Freerider vorbei. Möglichst schnell und actiongeladen unten sein, heisst hier die Devise. Die Sprünge können nicht in der Anzahl und Höhe nicht hoch genug sein. Der Federweg sollte deshalb unbedingt 170-200mm betragen, wobei auch hinten genügend Federweg vorhanden sein sollte. Diese Bikes sind wegen ihrer Geometrie und dem grossen Federweg nicht mehr uphill-tauglich. Deshalb spielt das Gewicht hier keine wirkliche Rolle mehr. Stabil, robust, am besten unkaputtbar sollten Rahmen und Laufräder sein. Die Bremsscheiben sollten hier rundum einen Durchmesser von 203mm haben. Wichtig: Wer einen Freerider/Downhiller kauft, sollte auch ein wenig Geld in Schutzkleidung investieren. Denn: Je besser das Bike, desto höher die potenziell erreichbare Geschwindigkeit. Wer da ohne Schutzkleidung wie z.B. einen Integralhelm, einen schlimmen Sturz hat, riskiert schnell sein Leben. Generell wichtig beim Kauf eines Mountainbikes sind folgende Punkte: Rahmen: Nachdem die Grundsatz-Entscheidung Hardtail oder Fully gefallen ist, müssen Sie sich nun für einen Werkstoff entscheiden. Wir haben Alu-, Carbon-, Titan- und in Kürze auch Stahlrahmen im Angebot. Mit einem Alurahmen macht man sicher nichts falsch. Er ist steif, leicht, verhältnismässig robust und günstig. Ein Carbonrahmen ist teurer als ein Alurahmen, jedoch viel leichter und extrem steif, dafür aber auch anfälliger bei ruppiger Fahrweise. Deshalb sind Freeride- und Downhillbike auch niemals aus Carbon gebaut. Schäden an Carbonrahmen lassen sich kaum mehr reparieren. Titan ist ein extrem widerstandsfähiger und leichter Werkstoff. Er ist praktisch unzerstörbar, lässt sich aber im Falle des Falles trotzdem gut reparieren. Leider ist Titan recht teuer, dafür aber auch exklusiv und sehr speziell. Wir bieten Titanrahmen auf Mass an, der Rahmen ist dann also ein absolutes Einzelstück und kein Produkt von der Stange. Stahl wiederum ist nicht sehr steif, eher schwer, dafür aber sehr, sehr robust, günstig und leicht zu bearbeiten/reparieren. Downhill- und Freeridebikes sind oft aus Stahl gefertigt, da dort das Gewicht keine Rolle spielt, und sie sehr widerstandsfähig gegenüber Stürzen, Schlägen etc. sind. Komponenten: Abgesehen von Ihrem Budget, hängt die Wahl der Komponenten vor allem davon ab, wie viel Sie fahren möchten. Bei einer geringen Km-Leistung von 1000-2000km pro Jahr, reichen günstige Komponenten wie Sram X7 oder Shimano Deore bzw. SLX völlig aus. Wer deutlich mehr fährt, sollte zur Shimano XT oder Sram X9 bzw. X10 greifen. Für Vielfahrer und den ambitionierten Renneinsatz empfiehlt es sich Top-Produkte wie die Shimano XTR oder Sram XX zu verbauen. Es ist oft Geschmackssache welche Art von Brems- und Schaltgriffen zu bevorzugen sind (Drehgriff oder Daumenschalter/Rapidfire-Plus). Wichtig ist nur, dass Sie darauf achten, dass keine Komponenten gemischt werden. Leider ist es besonders bei Billig-Produkten zu beobachten, dass "heimlich" weniger hochwertige Komponenten verbaut werden (z.B. Billig-Bremsen, Schaltwerke, Wechsel etc.). Dies geht oft auch auf Kosten der Sicherheit - bei einem Mittelklasse-Wagen würden Sie schliesslich auch keine Bremsen aus einem Smart verbauen wollen! Deshalb ist es unser Leitspruch, immer eine komplette Gruppe mit gleichwertigen Teilen zu verbauen, ausser der Kunde hat einen expliziten Sonderwunsch. Als Spezialist für Rohloff Nabenschaltungen können wir diese natürlich nur empfehlen. Der Vorteil der Nabenschaltung liegt in ihrem niedrigen Wartungsaufwand und der guten Zuverlässigkeit. Rohloff gilt als absolut unkaputtbar! Da der Hinterbau ohne Wechsel, Schaltauge etc. auskommt, sieht das Velo schlicht und aufgeräumt aus. Zudem können sich keine Äste, Blätter oder Dreck im Wechsel verfangen. Damit gehören Schaltprobleme der Vergangenheit an! Laufräder: Je nach Einsatzgebiet ändert sich auch der Laufradtyp. Besonders wenn Sie in grobem Gelände unterwegs sind, sollten Sie stabile und etwas schwerere Laufräder kaufen. Generell gilt: Je weniger Speichen, desto leichter, und umgekehrt: Je mehr Speichen desto stabiler und wartungsfreundlicher. Wenn Sie also mehr Wert auf Geschwindigkeit und Gewicht legen, dann sollten Sie zu einem unserer besonders leichten, handeingespeichten Laufradsätze greifen. Für schwerere Fahrer, ab ca. 80kg empfiehlt es sich, min. ein 32-Speichen-Laufrad zu fahren. Besser noch sind hier sogar Räder mit 36 Speichen. Laufräder mit weniger als 28 Speichen sind schwierig zu warten, da Sie bei einem Höhen- oder Seitenschlag kaum noch richtig zentrierbar sind. Rahmengrösse/Sitzposition: Mit unserem Vermessungssystem und der entsprechenden Software, sind wir in der Lage jeden Kunden/jede Kundin auszumessen und die richtige Rahmengrösse zu finden. Dazu kriegen Sie von uns immer den passenden Lenker, Vorbau und Sattel. Wir sind auch flexibel, falls einmal etwas nicht passen sollte (z.B. Sattel, Lenkerbreite, Vorbaulänge). Wir tauschen solange, bis Sie sich auf Ihrem Velo zu 100% wohl fühlen.