High_Intensity_Training_HIT_Radtraining

Was Kraftsportler schon seit längerem wussten, setzt sich zunehmend auch im Ausdauersport durch: Weniger ist mehr! In den 70er und 80er Jahren entwickelten der Sportwissenschaftler Arthur Johnes und der Bodybuilder Mike Mentzer die „Heavy Duty“ genannte Trainingsphilosphie, welche besagt, dass möglichst kurze Trainingseinheiten mit maximaler Intensität den besten Trainingseffekt haben. Dieselben Überlegungen machten sich in der jüngsten Vergangenheit auch Ausdauersportler zu Nutze. Wie neuste Studien gezeigt haben, zahlen sich kürzere, aber hochintensive Trainingseinheiten auch bei Radfahrern und Läufern aus. Besonders untrainierte Menschen konnten ihre Ausdauerleistungsfähigkeit mit dieser Methode innerhalb von 4 bis 6 Wochen signifikant verbessern. In vielen Studien konnte aber auch gezeigt werden, dass gut trainierte Ausdauerathleten ebenfalls von der High Intensity Training (HIT) genannten Methode profitieren können. Gut geplante, hochintensive Intervalle in der Länge von 30 Sekunden bis 5 Minuten, zeigten nach einer anschliessenden Ruhephase bei einem Grossteil der Athleten Wirkung. Laut mehreren Studien (Matveyev, Breil et al., Stolen et al. ) reichte ein kurzer Block von nur zwei Wochen hochintensiven Trainings, um die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2 max) der Athleten um bis zu 7% zu steigern. Viele Ausdauersportler schaffen solche Verbesserungen nicht einmal in einem ganzen Wintertraining. Die Trainingsmethode empfiehlt sich besonders für ambitionierte Radfahrer, welche trotz hohem Trainingsumfang keine Fortschritte mehr erzielen. Übertreiben sollte man es mit dem HIT aber – wie mit allem im Leben – besser nicht. Passt man Umfang und Erholung nicht an die erhöhte Belastung an, droht schnell ein Übertraining. Besonders hohe Umfänge und lange Ausdauerfahrten sollten für die Dauer eines solchen HIT-Zyklus’ unbedingt vermieden werden. Wenn Sie an einer entsprechenden Trainingsplanung oder Beratung interessiert sind, melden Sie sich bei uns. Hubert Schwab oder Patrick Frutschi helfen Ihnen gerne weiter. Für eine Sendung des Schweizer Fernsehens quälten sich die beiden Fernsehmoderatoren Nicole Ulrich und Mario Torriani mit dem neuen Trainingskonzept. Während acht Wochen testeten sie die Trainingsmethode HIT. Bei den kurzen Intervallen mussten die beiden bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gehen - und das drei Mal die Woche. Ob sich das Leiden gelohnt hat? Teil 1 Teil 2 Quellen: http://sgsm.ch/ssms_publication/file/394/HIT.pdf Breil FA, Weber SN, Koller S, Hoppeler H, Vogt M (2010): Block training periodization in alpine skiing: effects of 11-day HIT on VO2max and performance. Eur. J. Appl. Physiol. 109: 1077–1086. Matveyev L. (1981): Fundamentals of sports training. Progress Publishers, Moscow. Stolen T., Chamari K., Castagna C., Wisloff U. (2005): Physiology of soccer: an update. Sports Med. 35: 501–536.