Fully Mountainbike

Hardtail oder Fully? Eine Glaubensfrage bei der sich manche durch das halbe Internet lesen - doch Ende gibt es kein richtig oder falsch. Es geht schlicht um ein Abwägen von Prioritäten. Welches Konzept passt besser zu dir? Wir wollen bei der Entscheidung etwas helfen und Vor- bzw. Nachteile benennen. Grundsätzlich muss das Anforderungsprofil auf das Material abgestimmt werden und das wichtigste ist ein passender Rahmen. Für ein Fully muss mit ca. 1000 CHF mehr gerechnet werden bei gleicher Ausstattung bzw. Komponentengruppe. Ein Alu-Hardtail Mountainbike der gleichen Preisklasse wie ein Alu-Fully Mountainbike ist immer leichter. Ein Hardtail ist immer besser wenn es um das Bergauffahren geht. Ein Fully ist besser wenn es dann wieder den Berg runter geht. Hier musst du selber wissen wo deine Priorität liegt. Dasselbe gilt natürlich für Carbon Hardtail versus Carbon Fully. 1. Budget definieren. Für das gleiche Budget bekommt man ein besser ausgestattetes Hardtail 2. Priorität bei Rahmen? 3. Wo wird mehrheitlich gefahren: 80% S0 und S1 und 20% S2 4. Prirität berghoch oder bergab 5. Wie viel Zeit und Aufwand will ich in Putzen & Pflege stecken? 6. Stört mich ein systembedingtes Wippen bei einem Fully, wenn ich dafür bessere Traktion habe? 7. Nehme ich das Mehrgewicht in Kauf? 8. Liegt die Priorität bei Komfort oder eher bei direkterem Fahrgefühl? 9. Die Preisdifferenz zum Fully kann für hochwertigere/leichtere Teile am Hardtail verwendet werden 10. Wenn Du ein Rad willst, welches Du nie mehr hergibst, dann nimm am besten ein Titan-Hardtail. Mit einem Hardtail kann man eine Abfahrt oder auch einen Downhill mal locker runterschwänzeln. Ein Carbon-Hardtail ist der Sportwagen unter den MTBs. Deshalb sind Carbon-HTs auch (fast) immer das bevorzugte Renngerät der Profis. Das leichtere Hardtail zieht flugs, direkt und mit bestechender Agilität davon. Diese Fahrt auf Schotter endet mit deutlichem Vorsprung fürs Hardtail. Aber: Auf eher zähen und verblockten Trailpassagen muss der Hardtail-Pilot raus aus dem Sattel, aktiv arbeiten und die Vibrationen aus den Oberschenkeln wegfedern. Momente, in denen der Fullyfahrer noch etwas länger bequem sitzend beherzt in die Pedale tritt und Meter für Meter gutmacht. Ein gut balanciertes Fahrwerk verleiht dem Ausflug ins Unterholz etwas Dynamisches und sorgt für angenehmen Flow. Beim Downhill zieht das Fully dann davon, der Hardtail-Pilot muss mehr Haltearbeit mit den Armen verrichten. Zudem: Fahrspaß und Fahrsicherheit bleiben beim Hardtail etwas auf der Strecke. Selbstverständlich lässt sich der Nachteil durch Fahrtechnik kompensieren - regelmässiges Technik-Training auf dem Bike sollte sowieso jeder machen. Beim Bergauf behauptet das Hardtail auf Schotter oder leichteren Trails seine Stellung. Je gröber der Untergrund, desto schneller macht das Fully Boden gut. Der gefederte Hinterbau hält das Hinterrad länger am Boden und sorgt für bessere Traktion. Bei Sprintattacken im Wiegetritt hat der Hardtail-Fahrer wieder die Nase vorn. Erstaunlich: Spirometriemessungen beim Uphill auf Schotter ergaben, dass sich beim Speedfaktor, also dem Verhältnis von Durchschnittsgeschwindigkeit und Körperleistung, keine nennenswerte Unterschiede zwischen Fully- und Hard­tail ergaben. Je kerniger jedoch die Strecke wurde, desto deutlicher verschiebt sich der Vorteil in Richtung Fully. Das Fahrwerk schluckt keine Leistung, es schont den Körper! Wir empfehlen einfach eine Probefahrt mit Hardtail (Carbon / Alu) und Fully (Carbon / Alu) und dann kann jeder selber entscheiden welches Bike sich besser anfühlt.