Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, den USA, reizt der Fahrzeughersteller GM, unlängst im Jahre 2009 noch mit einem 14-Milliarden-Dollar Rettungspaket der Regierung bedacht, die Öffentlichkeit mit einer Werbekampagne gegen Fahrradfahrer. General Motors scheint immer noch nicht das nötige Maß an Demut entwickelt zu haben, nach der Rettung in letzter Sekunde erstmal kleine Brötchen zu backen. Der Finanzkrise frisch entkommen, die US-Wirtschaft auf das höchste Maß belastet, geht man in der jetzigen Kampagne gegen das Fahrradmit einer Arroganz zu Werke, die schon an Unverfrorenheit grenzt. Hierbei geht es nicht um die Werbekampagne an sich, denn aggressive Werbung der Autoindustrie gehört inzwischen ja schon zum weltweiten Kulturgut, sondern vorwiegend um die an den Tag gelegte Kurzsichtigkeit und Dummheit gegenüber dem aktuellen Trend hin zu mehr Naturschutz und verkehrsfreien Zonen. Beispielhaft sei die zum Jahreswechsel in der Schweiz geführte Diskussion um städtische Umweltzonen nach deutschem Vorbild erwähnt. Gegen diesen Trend schlägt der Autobauer nun mit seiner Kampagne und versucht den umweltfreundlichen, auf Umweltschonung oder auch nur auf Schonung des eigenen Geldbeutels bedachten Fahrradfahrer zu animieren, auf einen PKW mit hohen Kosten, insbesondere hohem Benzinverbrauch, umzusteigen.

 

Selten hat man eine so verschworene Gemeinschaft wie die Velofahrer angegriffen, weshalb der bekannte Fahrrad Hersteller Giantder Kampagne des Autobauers gleich etwas entgegengesetzt hat. Giant wirbt mit dem Menschenverstand und kontert GM in seiner arroganten Haltung locker aus. Während die Werbung des amerikanischen Autokonzernes zeigt, wie eine überheblich aus dem Seitenfenster grinsende Blondine einen angestrengt aussehenden Pedalisten überholt, kontert Giant mit der Großaufnahme eines hoffnungslos überfüllten City-Highways.

 

Sollte sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen, wird die Marketingabteilung von General Motors weitere Millionen sinnlos in den Sand gesetzt haben, während die Retourkutsche des Fahrradherstellers die derzeit vorherrschende Stimmung trifft. Es ist zu erwarten, daß angesichts fortschreitender Umweltaufklärung immer mehr Verbraucher auf den Zug umweltfreundlicher und kostengünstiger Verkehrsmittel wie dem Veloaufspringen.